Nein, Jira ist kein Kampfsport. Dennoch gibt es meiner Ansicht nach einige Parallelen zwischen erfolgreichen Implementationen von Tools wie Jira und gewissen Kampfsport-Techniken. Das Ziel ist in beiden Disziplinen dasselbe: Der perfekte Einsatz der gewählten Hilfsmittel!
Hersteller wie Atlassian liefern uns die innovativsten Tools, welche praktisch alle unsere Wünsche erfüllen können. Und das ist grossartig! Denn Teams sind genauso unterschiedlich wie die einzelnen Individuen, welche ein Team ausmachen.
Die vielen Konfigurations- und Anpassungsmöglichkeiten verleiten geradezu der Individualität, jedes Teams Rechnung zu tragen. Nicht verwunderlich, dass viele Teams und Unternehmungen an den Punkt gelangen, wo diese massgeschneiderten Lösungen aufeinander prallen und geschaffene Komplexität zu Reibungen führen.
Unser System ist überkonfiguriert, höre ich nicht selten.
Viele unserer Kunden kommen auf uns zu, damit wir helfen die oben genannte Komplexität in Jira wieder zu entflechten. Die getätigten Anpassungen machen die Lösung aber sehr individuell, weshalb es kein Standardvorgehen für eine Simplifizierung geben kann. Unser Lösungsansatz orientiert sich an Methoden aus dem Lean Management, welches seinen Ursprung in Japan (Toyota) fand.
Besser als nachträglich Komplexität zu reduzieren, ist es diese von Beginn weg auf das notwendige Minimum zu beschränken. Hier kommt auch die Analogie zum japanischen Kampfsport ins Spiel. Jeder Schüler ist sich bewusst, dass er einer gewissen Lernkurve folgen muss, um stetig besser zu werden.
Die japanische Kampfsportkunst nennt das damit verbundene Prinzip ShuHaRi, welches zugleich für die drei Lernphasen zum Meister beinhaltet:
Was bedeutet dies konkret für unsere Jira-Implementation:
Die Shu-Phase bildet die Grundlage. Konzentriert euch auf eure Arbeit, anstatt eure Arbeit im Tool abzubilden:
Nutzt eure Erfahrungen in der Ha-Phase, um diejenigen Erweiterungen vorzunehmen, welche euch als Team wirklich weiterbringen:
Willkommen in der Ri-Phase! Ihr kennt euer Werkzeug in- und auswendig, bedient dieses instinktiv und virtuos. Ihr entscheidet selber über den effektivsten Einsatz eurer Hilfsmittel und kombiniert diese gekonnt miteinander.
Oft beginnt man nicht auf einer „grünen Wiese“. Die oberen Rastschläge können zwar weiterhin berücksichtigt werden, dennoch muss die Komplexität des Systems zuerst aktiv reduziert werden. Der Umgang mit komplexen Systemen ist keine IT spezifische Herausforderung und begleitet verschiedene Industrien schon seit längerem.
Dass sich Komplexität auf Prozess- und System-Effizienz negativ auswirkt ist rasch erkannt. Wir helfen unseren Kunden, mit einer Atlassian Performance Analyse die technischen Ursachen rasch zu identifizieren und beseitigen.
Ein weiterer Ansatz aus dem Lean Management, welcher uns helfen kann den Umgang mit unseren Werkzeugen zu optimieren, ist die 5-S Methode (im Deutschen auch als 5-A Methode bekannt).
In erster Linie geht es darum, auch in der Wissensarbeit einen „aufgeräumten Arbeitsplatz“ zu schaffen und dabei das gesamte Team miteinzubeziehen. Es handelt sich um Prinzipien, welche in der Anwendung natürlich ganz individuell auf der Bedürfnisse des Teams zugeschnitten sind. Wichtig ist der Dialog und der Wille zur kontinuierlichen Verbesserung:
Zu guter Letzt ist es schön zu sehen, dass sich auch Atlassian gewisser japanischer Grundprinzipien bedient. So orientiert sich die Jira Oberfläche künftig nach dem Bento-Box Prinzip, um Informationen dort zu platzieren, wo sie wirklich benötigt werden – Seiton!
Feedback ist auch für Atlassian wichtig. Nutzt deshalb die Möglichkeit dieses superdirekt abzugeben. Die nächste grosse Chance dazu ist der Atlassian Summit 2019!
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