In einem Agile Coaching gibt es typischerweise 2 Mitspielende. Die beiden Involvierten gehen in eine Wechselwirkung miteinander. Der Erfolg des Coachings lässt sich bildlich gesprochen vorstellen als einen gemeinsamen ‘Tanz’. Je fliessender desto besser. Somit ist der Coachee die Hälfte des Erfolges. Er oder sie bringt neben den eigenen Erwartungen auch sich selber ein. Dies manifestiert sich in beruflichen Erfahrungen, Haltungen, Charakter und Persönlichkeit. So vielschichtig und bunt sich das bei der jeweiligen Person zeigen mag, stellt sich die Frage nach einem gemeinsamen Nenner.
Veränderungsbereitschaft ist wichtig. Dies wird meistens als Erstes genannt. Ich stimme der Relevanz von Veränderungsbereitschaft zu. Ohne die Bereitschaft, eine Änderung zuzulassen und diese auch explizit zu suchen, kann nichts Neues entstehen. Und dieses Neue entstehen lassen ist für mich der Kern des Agile Coaching.
Und doch: Toleranz gegenüber Ungewissheit und Neugierde setze ich an die erste Stelle. Es bedarf einer besonderen Fähigkeit, sich auf Ungewissheit einlassen zu können. Diese Ungewissheit lässt sich mit einer Runde drehen auf dem Riesenrad vergleichen. Klar, für die Eine oder den Anderen von euch ist das ein Klacks. Trotzdem, um dieses Neuland zu erkunden und die Gondel zu besteigen, muss ich bewusst mir bekannte Pfade verlassen. Ich verlasse den vertrauten Boden unter den Füssen und begebe mich in luftige und neue Höhen. Die Neugierde auf neue Wege und Möglichkeiten lassen mich diesen Schritt wagen. Und sicher hilft mir auch die Zuversicht, dass mich diese Neugierde schon oft gut beraten hat.
An dritter Stelle bringe ich alte Bekannte ins Spiel. Als Voraussetzung für eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe sehe ich wie beim Agile Coach die Scrum-Werte. Selbstverpflichtung – ich verpflichte mich, mein Bestes zu geben und zum Erfolg beizutragen. Fokus – ich fokussiere auf das, was ich selber verändern kann. Offenheit – ich bin unvoreingenommen und gebe neuen Erfahrungen und Experimenten eine Chance. Respekt – ich gestalte die Zusammenarbeit respektvoll und achtsam. Mut – ich bewege mich aus der Wohlfühlzone in die Lernzone und lasse zu, was entsteht.
Das Riesenrad steht bereit für die erste Runde.
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