Die Gründe für manuelles Testen in der heutigen Zeit sind immer noch vielfältig: Es wird kein Geld für die Testautomatisierung bereitgestellt, das Verständnis für den Aufwand zur manuellen Durchführung von Regressionstests fehlt oder die Ressourcen/Skills für den Unterhalt der Testautomatisierung stehen nicht zur Verfügung.
Das Damoklesschwert der manuellen Testfallerstellung und Ausführung drohte mir wieder vor ein paar Wochen. Beim Produkt handelt es sich um eine Neuentwicklung, die drei Langläufer-Prozesse abbildet. Einen eher komplexen, einen relativ einfachen und einen sehr simplen Prozess. Alle drei Prozesse werden über Geschäftsfälle und Aufgaben gesteuert und enthalten unterschiedliche Teilnehmer-Arten. Je nach Teilnehmer-Art und Alter werden andere Aufgaben zur Abarbeitung generiert. Vor meinem geistigen Auge sah ich hunderte Testfälle an mir vorbeiziehen und nur schon der Ausblick auf wochenlanges Zusammenstellen von Testdaten, Schreiben von Testfällen und Erzeugen von Testkonstellationen raubte mir beinahe den Schlaf. Aber Gaby wäre nicht Gaby, wenn sie eine Situation einfach hinnehmen würde. Und so machte ich mich auf, Jira Xray näher unter die Lupe zu nehmen.
Wenige Zeit später hatte ich das Zauberwort für meine Probleme gefunden!
Das Zauberwort heisst: Parameter erstellen!
Die Parameter verbergen sich hinter einem unscheinbaren Symbol, nämlich diesem hier:
Man findet es, indem man zuerst einen Testfall erstellt und dann das besagte Symbol anklickt.
Bevor ich mich in den Details verliere, möchte ich euch zuerst den Unterschied zwischen Testfällen ohne Parameter und Testfällen mit Parametern aufzeigen.
Wenn wir manuelle Testfälle auf die klassische Art erstellen, sieht die Prüfung eines Geschäftsfalles mit 5 beteiligten Personen wie folgt aus:
Wir erstellen einzeln für jeden Teilnehmer einen separaten Testfall und führen diesen dann auch einzeln aus.
Wenn wir Parameter benutzen, haben wir statt 5 Testfällen nur einen Testfall. Trotzdem werden in der Testausführung die 5 verschiedenen Konstellationen getestet und einzeln bewertet.
Anstatthunderte von Testfällen manuell zu erstellen, lassen wir doch Xray die ganze Arbeit erledigen! Ok, vielleicht nicht die ganze Arbeit, wenigstens einen Teil davon.
Wenn ihr einen Testfall erstellt und auf Datenschutz geklickt habt, wird euch angezeigt, dass noch kein Standarddatensatz definiert wurde. Nun kannst du mit der Parametrierung beginnen, indem du auf ‹Parameter erstellen› klickst.
Parameter werden pro Testfall festgelegt. Das heisst, dass du bei jedem erstellten Testfall die Parameter neu erfassen musst.
Wie in der Abbildung ersichtlich, kannst du pro Parameter einen Typ bestimmen.
Auch wenn du eine Projektliste verwendest, kannst du dem Parameter im Testfall selbst einen x-beliebigen Namen vergeben, unabhängig von der Namensgebung in der Parameterwertliste!
Die Spalten bei den einzelnen Parametern sind sehr eng und können nicht vergrössert werden. Wenn du eine Projektliste hast, sind die Parameterwerte praktisch nicht lesbar. Anstatt über das Dropdown einen Wert zu selektieren, kannst du direkt ins Feld reinschreiben, dann wird die Auswahl auf den gewünschten Wert eingeschränkt. Mit der Enter-Taste selektierst du diesen Wert dann.
Im letzten Schritt können wir nun den Testfall mit den Parametern definieren.
Wird ein Testfall kopiert, werden die Parameter sowie die zu testenden Iterationen mit dem Testfall kopiert und können wiederverwendet/abgeändert werden. Ebenfalls möglich ist das Exportieren der Parameter in ein CSV, damit du sie im nächsten Testfall wieder importieren kannst.
Und was ich sonst noch erwähnen wollte
In diesem Sinn wünsche ich euch «Happy Testfallerstellung»!
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